Welcher ist der älteste Freizeitpark Deutschlands?
Willkommen zu einer kleinen Zeitreise durch Deutschlands Freizeitparks! Hast du dich auch schon mal gefragt, welcher der älteste Freizeitpark in Deutschland ist und welche Geschichte er mitbringt? In diesem Ranking stellen wir dir die fünf ältesten Freizeitparks vor – angefangen beim Allerersten, der schon fast 100 Jahre auf dem Buckel hat, bis hin zu vier weiteren Klassikern. Du wirst überrascht sein, wie viel Charme und Nostalgie in diesen Parks steckt und was sie bis heute so besonders macht. Also schnapp dir virtuell ein Zuckerwatte, lehn dich zurück und komm mit auf eine tourige Reise durch die Freizeitpark-Geschichte!
1. Erlebnispark Tripsdrill – der Urgroßvater der Freizeitparks (1929)
Der Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn in Baden-Württemberg wurde 1929 eröffnet und gilt als ältester Freizeitpark Deutschlands. Tatsächlich nähert sich dieser Park rasant der 100-Jahre-Marke. Was einst ganz bescheiden mit einer originellen Idee begann, hat sich zu einem liebevoll gestalteten Erlebnispark mit über 100 Attraktionen und rund 800.000 jährlichen Besuchern entwickelt. Trotz moderner Achterbahnen hat sich Tripsdrill seinen urtümlichen Charme bewahrt – kein Wunder, denn das durchgängige Thema des Parks ist „Schwaben anno 1880“. Wenn du durch Tripsdrill schlenderst, fühlst du dich wie in ein schwäbisches Dorf vor über 140 Jahren zurückversetzt: überall Fachwerkhäuschen, Mühlen und Weinpressen, die an vergangene Zeiten erinnern.
Gründung und Entwicklung: Die Geschichte von Tripsdrill beginnt am 30. Juni 1929 mit der legendären Altweibermühle, einer Kombination aus Turm und Rutsche neben einer Gastwirtschaft im Weiler Treffentrill. Der Gründer Eugen Fischer hatte die skurrile Idee, in dieser Mühle könnten sich alte Frauen wieder jung mahlen lassen – ein scherzhafter Volksglaube, der als Attraktion zündete. Sonntags spielten Kapellen zum Tanz, während sich Ausflügler die Rutschpartie gönnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Eugens Sohn Kurt den Park weiter. Ein Blitzschlag zerstörte 1946 die erste Altweibermühle, doch die Fischer-Familie baute sie 1950 originalgetreu wieder auf – sie steht bis heute als Wahrzeichen des Parks.
In den folgenden Jahren wuchs Tripsdrill behutsam: 1957 kam ein Wildtierpark mit Bären, Hirschen und anderen Tieren hinzu. 1960 folgte das erste Fahrgeschäft – pedalbetriebene Mini-Lokomotiven für Kinder. Der Ausbau ging weiter mit einem Heimatmuseum 1962 und immer neuen liebevoll gestalteten Attraktionen, die den ländlichen Charme bewahrten. 1970 eröffnete man gegenüber der Altweibermühle sogar eine „Altmännermühle“ – humorvoller Parcours für die Herren der Schöpfung.
In den 1970ern und 80ern entwickelte sich Tripsdrill konsequent weiter: 1972 kam ein großes Wildparadies mit Streichelzoo dazu, 1976 eröffnete das Weinbaumuseum „Vinarium“ mit einer der größten Sammlungen historischer Weinpressen. Neue Fahrten wie die lustige Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen oder die Weinkübelfahrt integrieren bis heute das Weinthema. Seit 1986 ist der Park 45 Hektar groß und ein Bummelzug („Stromberg-Express“) verbindet Park und Wildgehege. Über die Jahrzehnte kamen immer wieder familienfreundliche Karussells und kleine Achterbahnen hinzu, ohne den gemächlichen Charakter zu verlieren.
Moderne Fahrgeschäfte und Highlights: Keine Sorge – Tripsdrill mag alt sein, aber Action gibt es trotzdem! Erst 1998 traute man sich an die erste große Achterbahn, die rasante „G’sengte Sau“, eine liebevoll im Stil einer Burg gestaltete Bahn. Zur Eröffnung sorgte der Stuntman Dirk Auer für Furore, als er mit Inlineskates die komplette Achterbahn hinunterfuhr – ein PR-Stunt, der sogar bei Wetten, dass..? für Aufsehen sorgte. Heute hat Tripsdrill insgesamt sechs Achterbahnen: darunter die Holzachterbahn „Mammut“ (eine ratternde Sägewerk-Themenfahrt), die Katapult-Achterbahn „Karacho“ mit Überschlag und Dunkelfahrt, und ganz neu (2020) die hängende Loopingbahn „Hals-über-Kopf“ sowie der Familiencoaster „Volldampf“, die parallel zueinander starten. Trotz dieser modernen Erweiterungen bleibt das Erlebnis nostalgisch: Man fährt in Badewannen-Boote, saust in Seifenkisten durch Kurven und erlebt vielerorts Augenzwinkern-Humor.
Atmosphäre und Events: Besucher schätzen den urig-romantischen Flair des Parks, der dank seiner über 90-jährigen Geschichte überall spürbar ist. Hier duftet es nach frisch gebackenem Brot aus dem Holzofen, es gackern Hühner im Bauernhof und über allem thront die Altweibermühle, aus der fröhliches Kreischen ertönt. Tripsdrill ist familiengeführt (mittlerweile in dritter Generation) und das merkt man: Alles ist mit Liebe zum Detail gestaltet, vom Blumenschmuck bis zu den schwäbischen Witz-Schildern. Jedes Jahr gibt es besondere Veranstaltungen. So feiert Tripsdrill im Herbst die schaurig-schönen Altweibernächte – ein Halloween-Event mit Gänsehaut-Faktor vor historischer Kulisse. Im Sommer locken Wein- und Musikfeste, und sogar das Fernsehen nutzt den Park gerne als Bühne (2009 diente Tripsdrill als Tatort-Kulisse).
Praktische Infos: Falls du jetzt Lust bekommen hast, selbst auf Zeitreise zu gehen: Tripsdrill ist saisonal von Frühling bis Herbst geöffnet (2025 z. B. vom 5. April bis 2. November täglich). Ein Tagesticket kostet an der Kasse rund 51 € für Erwachsene (Kinder ab 4 Jahren und Senioren etwa 46 €) – online gibt’s Rabatt. Im Preis inklusive ist stets auch das Wildparadies. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, denn du verbringst hier locker einen ganzen Tag zwischen Nostalgie und Nervenkitzel.
2. Panorama-Park Sauerland – Natur pur seit 1963
Der Panorama-Park Sauerland (heute offiziell „Panorama-Park Sauerland Wildpark“) liegt idyllisch im waldreichen Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen. Er wurde am 1. April 1963 von der Familie Schulte-Wrede gegründet – ja, genau an Aprilscherz, aber dieser Park war alles andere als ein Scherz, sondern damals eine kleine Sensation in der Region! In seinen besten Zeiten wuchs der Park auf 80 Hektar mit über 40 Attraktionen an und zählte bis zu 450.000 Besucher im Jahr.
Heute präsentiert sich der Panorama-Park vor allem als Mix aus Wildpark und Spielparadies für Familien. Klassische Achterbahnen suchst du hier vergeblich, dafür gibt es andere Attraktionen: eine rasante Kettcar-Bahn, eine lange Sommerrodelbahn namens „Fichtenflitzer“, Hüpfburgen, ein Riesen-Trampolin, Kletterspielplätze – und natürlich jede Menge Tiere. Der Park liegt auf einer Berghöhe, was wunderschöne Panoramablicke (daher der Name) ermöglicht und gleichzeitig Teil der Action ist: Viele Spielgeräte und Wege schlängeln sich durch die Natur. Hier kannst du Wölfe, Luchse, Bisons und Alpakas beobachten und zwischendurch die Kinder auf Rutschen und Schaukeln austoben lassen.
In den 1970er- und 1980er-Jahren war der Panorama-Park ein beliebter Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, doch Anfang der 2000er geriet er in finanzielle Schieflage. 2008 folgte daher eine Neuausrichtung: Die neuen Betreiber bauten die großen Fahrgeschäfte fast alle ab und setzten voll auf Natur-Erlebnis. Übrig blieb als Hauptattraktion der „Fichtenflitzer“, eine 1,6 km lange Sommerrodelbahn, die sich den Berghang hinunterschlängelt – Adrenalinkitzel inmitten von Tannenwald! Daneben gibt es ein charmantes Sessellift-Bähnchen (Panoramablick inklusive) sowie zahlreiche neue Spielbereiche mit Fun-House, Kartbahn, Rutschenparadies und Streichelgehegen. Gerade Familien mit jüngeren Kindern schätzen dieses Angebot sehr, denn es verbindet Ausflug ins Grüne mit Spiel und Spaß. Im Frühjahr erblüht übrigens im Park eine beeindruckende Rhododendron-Pracht, die dem Gelände einen zauberhaften Anstrich verleiht.
Atmosphäre: Der Panorama-Park vermittelt eher das Gefühl eines weitläufigen Wald-Abenteuers als eines typischen Rummelplatzes. Überall zwitschern Vögel, man hört das Rauschen der Bäume – und plötzlich juchzt ein Kind auf dem Rodelschlitten den Hang hinab. Die Mischung aus entspannter Natur und kindgerechter Action macht den Reiz aus. Allerdings merkt man dem 1963 gegründeten Park auch an, dass er ein bisschen in die Jahre gekommen ist. Nach rückläufigen Besucherzahlen gibt es aber neue Pläne: Ein frisch engagierter Geschäftsführer möchte den Panorama-Park mit neuen Attraktionen wiederbeleben – unter anderem ist ein spektakulärer Rutschenturm von über 30 m Höhe in Arbeit, der 2025/26 eröffnen soll. Man darf gespannt sein, wie dieser traditionsreiche Park sich weiterentwickelt!
3. Tolk-Schau – Märchenwald mit Dino-Feeling (1963)
Die Tolk-Schau in Schleswig-Holstein ist ein echter Geheimtipp im hohen Norden. 1963 gegründet, hat sich dieser Familien-Freizeitpark in Tolk bei Schleswig vom kleinen Märchenwald zu einem rund 30 Hektar großen Erlebnispark gemausert. Und das Beste: Er wird bis heute als traditioneller Familienbetrieb in 2. und 3. Generation geführt – man spürt an jeder Ecke die persönliche Note. Was einst als Ausflugsziel für gemütliche Kaffeefahrten begann, ist nun ein liebevoll gestalteter Park, der besonders Kinderherzen höherschlagen lässt.
Ursprünglich lockte die Tolk-Schau mit einem klassischen Märchenwald: kleine Häuschen erzählten Grimms Märchen, es gab eine urige Jagdhütte (die bis heute steht) und ein paar Tiere in Gehegen. Doch über die Jahrzehnte wurde fleißig erweitert. Heute bietet die Tolk-Schau über 50 Fahrgeschäfte und Ausstellungen – allerdings alle im familienfreundlichen Maßstab. Hier dreht kein Mega-Coaster Loopings, stattdessen gibt es eine gemütliche Parkeisenbahn, Oldtimer-Autos, Bootsfahrten, Rutschen und viele Spielplätze. Ein besonderes Highlight ist das „Tal der Dinosaurier“: Im Wald treffen die Besucher auf über 100 Dinosaurier-Nachbildungen in Lebensgröße. Vom riesigen T-Rex bis zum Triceratops – die Urzeit lebt! Tafeln erklären kindgerecht die Entwicklung der Dinos, und sogar die Evolution der Menschen wird in einer kleinen Ausstellung dargestellt. Dieser Dino-Park-Teil verleiht der Tolk-Schau einen einzigartigen Charakter, den es so nur an wenigen Orten gibt.
Die Atmosphäre in der Tolk-Schau ist herrlich entspannt und naturnah. Der Park integriert die natürliche Schönheit der Angelner Landschaft – überall grünt und blüht es, Rehe und Pfauen laufen teils frei herum und es duftet nach Waldluft. Nicht umsonst wirbt der Park mit „Entspannung pur“ für die ganze Familie. Gleichzeitig kommen Spaß und Abenteuer nicht zu kurz: Für die Kleinsten gibt es Karussells und eine Western-Eisenbahn, für die Größeren eine Sommerrodelbahn und sogar eine kleine Familien-Achterbahn (seit einigen Jahren ergänzt). Nass wird man auf der Bootsrutsche und wer gerne klettert, tobt auf dem Hüpfkissen oder im Kletterparcours.
Ein weiteres Plus: Über 50 Grillhütten im Park können gratis genutzt werden – du kannst also mitgebrachte Würstchen grillen, während die Kids spielen. Dieses Grill-Konzept ist ein Markenzeichen der Tolk-Schau und besonders beliebt bei Großfamilien. Kurzum, die Tolk-Schau versprüht den Charme eines nostalgischen Familienparks, der gleichzeitig mit einzigartigen Attraktionen wie dem Dino-Tal überrascht. Für Familien mit Kindern bis etwa 10/11 Jahre ist der Park ideal – hier kommt jeder auf seine Kosten, ohne Reizüberflutung. Und dank der persönlichen Betreuung durch die Besitzerfamilie Petersen fühlt man sich als Gast fast wie bei guten Freunden im großen Garten. Ein kleiner, feiner Park mit großem Herzen – und das schon seit 1963.
4. Eifelpark – Wilder Tierpark mit Freizeit-Spaß (1964)
Weiter geht’s in die schöne Eifel! Der Eifelpark Gondorf (bei Bitburg in Rheinland-Pfalz) wurde 1964 eröffnet – damals unter dem Namen „Hochwildpark Eifel“ sogar als erstes Wild-Freigehege Deutschlands. Was Josef Schulte-Wrede (ja, der Name taucht wieder auf – diese Familie gründete mehrere Parks) vor über 60 Jahren begann, ist heute ein einzigartiger Mix aus Tier- und Freizeitpark. Stell dir rund 75 Hektar hügelige Eifellandschaft vor, auf der sich über 200 Wildtiere tummeln und gleichzeitig mehr als 60 Attraktionen für Spaß sorgen. Dieses Konzept „Natur + Action“ macht den Eifelpark zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien mit Kindern – von Kindergartenalter bis ca. 14 Jahre.
Schon der Maskottchen-Name „Eifel-Petz“ (ein knuddeliger Bär) verrät, dass Tiererlebnisse hier eine große Rolle spielen. Im weitläufigen Wildpark begegnet man Hirschen, Mufflons, Luchsen, niedlichen Erdmännchen und sogar Braunbären in einem großen Bärengehege. Mehrmals täglich gibt es kommentierte Fütterungen, z. B. der Bären und Luchse, bei denen Tierpfleger Spannendes über die Bewohner erzählen. Für Tierfreunde ist das großartig – man wandert auf Naturpfaden von Gehege zu Gehege und ist mittendrin in Wald und Wiesen.
Doch der Eifelpark hat auch eine andere Seite: einen richtigen Freizeitpark-Bereich mit Fahrgeschäften für die ganze Familie. Hier findest du z. B. die spritzige Wildwasserbahn „Pirateninsel“, die in Baumstamm-Booten zwei Schussfahrten aus 14 m Höhe bietet. Oder den „Eifel-Coaster“, eine moderne Allwetter-Sommerrodelbahn, auf der du fast 1000 m Schienenstrecke mit bis zu 40 km/h durch die schöne Landschaft hinabsaust. Seit der Neuausrichtung 2014 (der Park wurde damals nach kurzer Schließung von neuen Betreibern übernommen und modernisiert) sind viele neue Attraktionen hinzugekommen: die Familien-Achterbahn „Käpt’n Jack’s Wilde Maus“ – eine flotte, aber kinderfreundliche Wilde Maus, der thematisierte „Seeräubers Kanonenritt“ (eine Weltneuheit mit Piraten-Thema), ein großer Abenteuerspielplatz, Karussells wie Kettenflieger, Autoscooter und vieles mehr. Für die Kleinsten gibt es etliche Minifahrgeschäfte ab 2 Jahren, z. B. eine Mini-Baustellenfahrt und die „Eifel-Piste“ Kindereisenbahn. Auch Shows gehören zum Programm: Ein Puppentheater mit Kasperle und Räuber erfreut die Kinder, und seit Neuestem gibt’s sogar eine Hundeshow mit einem Trickhund-Trainer.
Stimmung und Besonderheiten: Der Eifelpark vereint wildes Naturerlebnis und klassischen Jahrmarktspaß. Du kannst morgens gemütlich durch den Wald spazieren und Rehe füttern und am Nachmittag Adrenalin auf der Wasserrutsche spüren. Die Parklandschaft ist wunderschön und typisch Südeifel – Hügel, Wälder und Fernblicke. Dank der riesigen Fläche (etwa „100 Fußballfelder“ groß, wie der Park wirbt) verteilen sich die Besucher gut, was gerade an vollen Tagen angenehm ist. Familien schätzen, dass für jeden etwas dabei ist: Tiere gucken für Oma, Achterbahn für Papa, Spielplatz für die Kleinsten. Der Eifelpark richtet sich gezielt an Familien – große Thrillseeker suchen hier vielleicht vergeblich nach dem ultimativen Kick, aber dafür gibt’s strahlende Kinderaugen en masse. Nach über 60 Jahren Bestehen feierte der Park 2024 sein großes 60-jähriges Jubiläum mit verlängerten Öffnungszeiten und einer „Happy Birthday Eifelpark“-Sommernacht. Mit seinem gelungenen Mix kann man dem Eifelpark nur attestieren: alt bewährt und dennoch immer wieder für Neuerungen gut!
Den fünften Platz in unserem nostalgischen Ranking belegt das Taunus Wunderland in Hessen. Gegründet 1966 von Gunhilde und Karl-Eberhard Maxeiner als kleiner Märchenwald mit Streichelzoo, hat dieser Park bis heute einen festen Platz im Herzen vieler Rhein-Main-Familien. Ursprünglich flanierten die Besucher zwischen Zwergenhäuschen und Märchenfiguren, während Kinder Ziegen und Schafe füttern konnten. Sogar exotische Tiere wie Schimpansen, Kängurus und Papageien lebten in den Anfangsjahren im Park – ein ziemlicher Mix, der aber die Neugier der Besucher weckte. Das Taunus Wunderland war von Beginn an auf jüngere Kinder und ihre Familien zugeschnitten, was bis heute so geblieben ist.
Ein großer Wandel kam Ende der 1990er Jahre, als die Schaustellerfamilie Barth den Park übernahm. Ab 1998 wurde aus dem beschaulichen Märchenwald Stück für Stück ein richtiger Freizeitpark mit Fahrgeschäften. Alte Keramik-Märchenszenen wichen neuen Attraktionen, viele Tiere kamen in gute Hände außerhalb des Parks (heute gibt es hauptsächlich noch Bauernhoftiere und Volieren). Die Barths – erfahren im Betrieb von Fahrgeschäften – brachten frischen Wind: Es entstanden nach und nach Themenbereiche und liebevoll gestaltete Maskottchen für jede Zone. So gibt es jetzt z. B. Opa Alfreds Dinosaurier-Tal, Onkel Bennos Bauernhof, Muckels Dorfplatz und weitere verspielte Themenwelten. Jede richtet sich an Kinder, mit viel Humor und Interaktivität.
Attraktionen heute: Das Taunus Wunderland ist zwar vergleichsweise klein (ca. 4,5 Hektar), hat aber eine bunte Mischung an Fahrgeschäften. Achterbahnen? Klar, es gibt eine klassische Wilde Maus (seit 1999 in Betrieb), die karrende Mäusebahn sorgt für kitzelnde Kurven. 2020 kam die drehende Familienachterbahn „Kuhddel Muuuhddel“ hinzu – schon der Name verrät den spaßigen Kuh-Themencharakter. Eine spritzige Wildwasserbahn namens „Traubenrutsche“ (von 2001) saust durch Weinreben-Deko und kühlt im Sommer ab. Daneben gibt’s ein Kettenkarussell, einen Freefall-Turm in Kindergröße, Trampolinanlagen, eine Traktor-Fahrt über den Bauernhof, die „Froschschlucht“-Wasserbootfahrt und vieles mehr. Die meisten Attraktionen sind familienfreundlich, sprich: nicht zu hoch und nicht zu schnell, sodass schon die Kleinsten mutig mitfahren können. Genau das ist gewollt – hier soll die ganze Familie gemeinsam Spaß haben, ohne dass sich jemand fürchten muss.
Warum hinfahren? Die Atmosphäre im Taunus Wunderland ist märchenhaft-verspielt und naturverbunden. Der Park liegt mitten im Taunuswald, wodurch selbst ein heißer Sommertag im Schatten der Bäume angenehm bleibt. An jeder Ecke entdeckst du niedliche Details: sprechende Figuren, liebevolle Bemalungen und überall Sitzgelegenheiten für ein Familienpicknick. Besonders erwähnenswert: das Riesen-Hüpfkissen und der Wasserspielplatz, die Kinder magisch anziehen, sowie unzählige Foto-Spots mit lustigen Figuren (Selfie-Alarm!). Nachdem der Park 2018 sein Eingangsareal modernisiert hat und 2020+ neue Attraktionen hinzukamen, ist er moderner denn je, ohne den Charme der Vergangenheit zu verlieren. Die Betreiber (Otto Barth senior und junior) sind oft selbst vor Ort und haben stets ein offenes Ohr – man fühlt sich willkommen und familiär aufgehoben.
Im Taunus Wunderland duzt man sich – genau wie wir es in diesem Artikel tun. Das passt, denn hier geht’s herzlich und unkompliziert zu. Für Familien mit kleineren Kindern ist der Park ein Paradies, für Teenager auf Adrenalinsuche hingegen eher ein gemütlicher Ausflug. Aber wer weiß – vielleicht erlebt ja auch der Märchenpark im Taunus irgendwann noch einen Wachstumsschub. Verdient hätte es dieser traditionsreiche Freizeitpark allemal, denn seit 1966 schenkt er Groß und Klein unvergessliche Tage im Wunderland.
Fazit
Unsere Reise durch die fünf ältesten Freizeitparks Deutschlands zeigt: Alter Charme und neuer Spaß schließen sich nicht aus. Vom urigen Tripsdrill über den Panorama-Park im Wald, den Dino-Märchenmix der Tolk-Schau, den wilden Eifelpark bis hin zum Taunus Wunderland – jeder dieser Oldies hat sein ganz eigenes Flair und begeistert bis heute die Besucher. Also, warum nicht mal auf den Spuren der Vergangenheit wandeln? Beim nächsten Freizeitparktrip kannst du mit deinem Wissen glänzen und sagen: „Du, das hier ist einer der ältesten Freizeitparks Deutschlands!“ – und dann mit leuchtenden Augen selbst wieder zum Kind werden. Viel Spaß beim Entdecken!
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